Rupert Falsch
... is a solitary bedroom producer and singer from Berlin. His blend of electronic beats with indie guitar melodies and quiet, monotonic German vocals is inspired by the likes of Sea Moya, Stereolab, The Whitest Boy Alive, Kraftwerk and New Order.
Being a perfectionist, Rupert works incredibly slowly. But this could also be due to the fact that half-sleep is his greatest source of inspiration (see the somewhat confused lyrics). After two EPs on the long deceased netlabels iD.EOLOGY and Corpid and some nice remixes for Emily In Love, Bobby Baby and Forss, it took him several years to finally come around the corner with some new tracks. Fortunately, in the meantime Rupert has further reduced his fear of contact with songwriting and pop.
Wer ist Rupert Falsch, respektive was sollte man unbedingt über dich wissen?
Ich bin ein Bedroom Producer und lebe in Berlin. Rupert Falsch ist entstanden, als ich gemerkt habe, dass meine elektronischen Tracks interessanter sind, wenn ich auf Deutsch dazu singe. Inzwischen bin ich endlich an dem Punkt angelangt, wo meine Musik so klingt, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich bin ein eher unsozialer Eigenbrötler, der immer alles alleine machen will. Vielleicht hat es deswegen etwas länger gedauert.
Deine neue Single "Neue Wärme" klingt fantastisch, melancholische Indietronica würde ich es salopp bezeichnen wollen, was war deine oder wer war deine Inspiration?
Danke sehr! Musikalische Vorbilder für meine Songs sind fast immer „Computerliebe“ von Kraftwerk und "Ghost Trains“ von Erlend Oye. Ich liebe diese Reibung zwischen der Natürlichkeit einer sanften, monotonen Stimme und der kühlen Brillanz des Synthesizers. Bei „Neue Wärme“ kam der Versuch dazu, einen Fela Kuti-Groove mit 808 Drums und einem Sub Bass umzusetzen. Das klingt natürlich völlig unnatürlich im Vergleich zum Original, aber genau das hat mir gefallen. Der Easy Listening-Singsang gegen Ende geht eher in Richtung Stereolab, eine meiner Lieblingsbands.
Inspiration für den Text war die Solarthermie-Fachzeitschrift „Neue Wärme“, die ich irgendwo mal herumliegen sah. Ich fand der Name klang irgendwie programmatisch, so wie „Neue Sachlichkeit“ oder „Neue Deutsche Härte“: Was will ein Individuum, das für sich „Neue Wärme“ fordert?
Rückblickend auf das Release, was war der schwierigste Teil diese klangliche Atmosphäre zu schaffen?
Das Schwierigste ist für mich bei jedem Track, zu entscheiden wenn etwas fertig ist: So, ich lasse das jetzt genau so, und gehe den nächsten Schritt. Perfektionismus ist der Endgegner. Ich wäre vermutlich der schlechteste Punk-Musiker der Welt.
Text oder Instrumentalisierung, was ist dir wichtiger oder ist es immer ein 50/50 "Ding"?
Das Wichtigste ist der Groove: Beat und Bass müssen sitzen. Alles andere kommt obendrauf und hilft, die Sache über 5 Minuten hinweg interessant zu halten. Insofern bin ich immer noch eher Track-Produzent als Songwriter. Trotzdem sollen meine Sachen auch als Songs funktionieren.
Was war deiner Meinung nach der letzte "Gamechanger" in der Musik?
Das, was gerade als „Cloud“ oder „Soft Trap“ bezeichnet wird, ist für mich der letzte große Paradigmenwechsel – das hat so eine träge, synthetische Plastik-Traurigkeit, die mich fasziniert, und ist meilenweit vom Hip Hop entfernt, aus dem es mal entstanden ist.
Leider ist es auch seit Jahren das Standardrezept für Unmengen billiger Autotune-Schrott-Produktionen.
Aber es gibt einige Künstler, die in dem Bereich hochinteressante Sachen machen – in Deutschland zum Beispiel Kitschkrieg oder AB Syndrom.
...und zu guter Letzt, was können wir in nächster Zukunft von dir erwarten?
„Neue Wärme“ ist die dritte von vier Singles, bis ich 2023 endlich mal wieder eine EP rausbringe. Meine letzte EP, „Links auf der Fahrbahn, ein totes Tier“, kam 2009 heraus, das ist viel zu lange her.