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Our brilliant Sunday starts with an extraordinary band named Schallmoos ("Totentanz") produced by Jay Hundert!
Schallmoos
Benannt nach einem wenig museumshaften Stadtteil Salzburgs treffen bei Schallmoos urbane, fette Beats und samplebasierte Loops auf knackige Basslines, markante Gitarrenlicks und wortgewandte Texte. Das Duo aus dem Salzburgerland veröffentlicht mit "Lippenbekenntnisse" ihr Debütalbum.
Eine Demoversion des Songs "Die Welle" wurde bereits veröffentlicht und schaffte es auf den Rockhouse Salzburg Sampler - quasi der Startschuss für die beiden Familienväter, die verstaubten Instrumente und Skills vergangener Jahrzehnte wieder herauszukramen, um gemeinsam loszuziehen und ihr persönliches Baumhaus zu erschaffen.
Wer steckt hinter Schallmoos und wie seid ihr beide zur Musik gekommen?
Hinter Schallmoos verbergen sich Jounes Weidacher und Thomas Rauter, zwei Exil-Kärntner im Salzburger Land. Wir beide machen eigentlich schon seit Ewigkeiten Musik - zu Schulzeiten noch in verschiedenen Bands, hatten wir dann als es ans Studieren ging eine gemeinsame Band namens „Die Söhne der Liebe“.
Ganz klassisch haben wir diese dann im Jahr 2010, nach unserem Studium, familien- und berufsbedingt aufgelöst. Die Liebe zur Musik und die gemeinsame Verbundenheit ist aber geblieben. Und nach ein paar Jährchen der musikalischen Abstinenz haben wir zwei es dann doch noch in ein „amtliches“ Studio zu Jay Hundert (Studio Hundert) geschafft.
"Totentanz", aus eurem Album "Lippenbekenntnisse", bedient beide "Welten", einerseits "out of the box", andererseits doch auch "radiofriendly", was ist die Geschichte hinter dem Song und wie würdet ihr selbst euren Sound beschreiben?
Wir beide sind ja sehr geprägt vom Sound der 90er Jahre. Gerade was die Beats und schrägen Sounds anbelangt haben wir uns da sehr inspirieren lassen von Künstlern wie den Dust Brothers, Beck oder den Beastie Boys. Die Schrägheit in gewissen Samples, Songstruktur und Instrumentierung soll dabei aber eher das Interesse der ZuhörerInnen wecken. Unser Anspruch ist stets eine Hörbarkeit der Nummern, ein gewisser „pop appeal“, wenn man so will.
Textlich versuchen wir generell schon sozialkritische Themen anzusprechen. Die Bewegung „Fridays for future“ hat dem Song „Totentanz“ sicher ihren Stempel aufgedrückt. Insgesamt leben wir halt alle über unseren Verhältnissen. Eigentlich wäre es ja längst Zeit die „Party“ für beendet zu erklären, aber die Menschheit feiert halt ununterbrochen weiter. Letzten Endes tanzen wir dann alle den „Totentanz“ und „es erwischt die Bösen wie die Frommen“.
Ihr setzt ja auch mit euren Lyrics ein Ausrufezeichen, wie seht ihr die Gewichtung zwischen Musik und Text, ist das immer ein "50/50 Ding" oder doch anders?
Also zuerst entsteht immer die Musik. Das heißt zwar nicht, dass der Song bereits fertig arrangiert ist, aber das musikalische Grundgerüst steht einmal und der Sound gibt schon die Stimmung vor.Aus dieser Stimmung heraus entsteht dann auch ein Gefühl für ein Thema.
Wie bereits gesagt, wollen wir zwar sozialkritische Themen ansprechen, allerdings auf keinen Fall „oberlehrerhaft“ rüberkommen. Daher bleibt in den Songtexten immer auch Platz für Wortwitz und Selbstironie. Eine Gewichtung zwischen Musik und Text sehen wir bei Schallmoos gar nicht. Ein guter Song muss ja sowohl musikalisch wie auch textlich überzeugen.
Thema Album, welche drei Songs auf "Lippenbekenntnisse" würdet ihr als unbedingtes "Must Listen" bezeichnen?
Das ist ja eine schlimme Frage! So in der Art: "Und welches deiner Kinder hast du denn am liebsten?" Natürlich sind alle Songs, unserer Meinung nach, gleich geil und absolute Ohrwürmer, aber wenn wir drei Songs nennen müssten, dann wohl am ehesten Abhängigkeit, Schräge Vögel und Abrissparty.
Ihr seid beide Familienväter, wie lässt sich das mit der Musik vereinbaren, sprich wie tolerant muss der Partner sein, dass das gut funktioniert?
Also ohne ein gewisses Maß an Toleranz hätten unsere Partnerinnen uns ja von Haus aus nicht geheiratet. Sie haben unser Vorhaben auch nicht nur „toleriert“ sondern unglaublich unterstützt und sich für uns aus tiefstem Herzen gefreut. Nach all den Jahren haben wir wieder gemeinsam musiziert und haben unseren Traum, einmal in einem coolen Studio ein Album aufzunehmen und auf Vinyl pressen zu lassen, verwirklichen können.
Das Album ist dann auch nicht in einer längeren Session entstanden, sondern wir waren immer wieder mal am Wochenende im Studio und das über einen größeren Zeitraum verteilt. Die Vorgehensweise war dann so halbwegs familienverträglich.
Wie schaut's mit "live on stage" aus, wann und wo bzw. wie hoch sind die Chance euch auf der Bühne zu sehen?
Also man wird uns definitiv „live“ erleben. Zuerst darf der Jounes aber noch sein Haus fertig bauen und dann geht’s ans gemeinsame Proben.
...und finally, wie geht's bei euch weiter, what's next for you?
"Lippenbekenntnisse" kommt im Sommer via Studio Hundert Records auf Vinyl heraus.Bis dahin sind noch weitere Singles auf den Streaming-Plattformen eures Vertrauens geplant. Und ab Herbst sollten dann die ersten Konzerte folgen. Danach Weltfrieden...... oder Weltherschafft, schauen wir mal.
Jay Hundert, Produzent, Mixing & Mastering Profi, Studiobesitzer, ... was waren deine ersten Schritte in der Musik?
Alles hat begonnen als mir ein Freund das Intro von Metallicas Hit „Nothing else Matters“ auf unserer Gasthausgitarre vorgespielt hat. Wir haben daraufhin mit 14 Jahren unsere erste Band gegründet. Ich war dann viele Jahre sehr aktiv in Sachen Songwriting und auf der Bühne. Um die Ideen und Arrangements festzuhalten, musste bald anstelle des Kassettenrecorders ein Multispur Recorder her. Man könnte sagen, an diesem Tag haben sich neue Möglichkeiten aufgetan und der Grundstein für meine Produzentenkarriere war gelegt.
Du bist Produzent des Albums, welcher Song bereitete dir die meisten schlaflosen Nächte?
Ich darf ehrlich sagen, dass die gesamte Produktion mit Schallmoos komplett wie am Schnürchen gelaufen ist. Wir hatten keine Baustellen, kreativ hat es immer gesprudelt, wir konnten uns im Studio total ausspinnen, egal wie crazy die Idee im ersten Moment erschien und es blieb auch immer Zeit für den täglichen gemeinsamen Spaziergang. Da gab es tatsächlich NULL schlaflose Nächte - was eigentlich eher selten ist ;)
Dein "favourite track" am Album ist ...?
Einer meiner Lieblingssongs ist „Dorfidylle“. Ich lag der Band mit der Bitte nach einer „Schallmoos-Ballade“ schon nach dem Hören der ersten Demos in den Ohren. Das „Nicht-locker-lassen“ hat sich meiner Meinung nach gelohnt, denn der Song ist wirklich etwas ganz Besonderes geworden.
Aus meiner Sicht ein kleiner Weckruf, der hoffentlich dazu führt, die Engstirnigkeit, die eben auch oft in unseren Tälern verbreitet ist, zu verdeutlichen und damit auch zum Nach- und Überdenken zu bewegen.
Wieviel sprichst du als Produzent in Sachen Kreativität im Allgemeinen mit?
Mein Job als Produzent ist in erster Linie die Essenz der Band einzufangen. Meist fängt es damit an diese erst mal zu finden und zu definieren. Genauso wichtig ist es auch ein Umfeld und ein „Studioklima“ zu schaffen in dem man der Kreativität freien Lauf lassen kann.
Aber natürlich beschäftige ich mich auch immer in Sachen Songwriting, Instrumentierung, Arrangement, Sounds, und Performance intensiv mit den KünstlerInnen. Genau das macht auch den entscheidenden Unterschied aus warum Bands mit einem Produzenten arbeiten und nicht nur einfach in ein Studio gehen. Das extra Paar frische Ohren ist schon ein fettes Plus.
Du bist ja Fulltime-Producer, welche Bands/Künstler gingen schon durch deine "Soundschmiede" und wen hättest du gern mal bei dir?
Dieses Jahr feiere ich mein 10-jähriges Jubiläum als selbständiger Musikproduzent. In dieser Zeit sind sehr viele KünstlerInnen bei mir ein- und ausgegangen - es wäre nicht ganz fair, hier nur ein paar zu nennen, aber man kann sich gerne meine „Studio Hundert Records“ Playlist auf Spotify anhören. Dort ist fast mein gesamter Katalog vertreten - von Singer Songwriter bis Metal erstreckt sich eine sehr weite Bandbreite von Künstlern aus Österreich, Deutschland, Georgien und Italien.
Natürlich gibt es ein paar internationale Größen, mit denen ich gerne mal arbeiten würde, aber so richtig Bock habe ich auf neue und noch unbekannte KünstlerInnen und Bands, mit denen ich gerne auch über Jahre an ihrer Musikkarriere arbeite. Wenn da die Chemie stimmt, kann man zusammen schon so Einiges erreichen - es freut mich immer sehr, wenn ich sehe, wie sich die Bands über die Alben weiterentwickeln, wie sich die Fanbase vergrößert und sich mit der Weiterentwicklung auch neue Chance auftun.
Als Produzent bist du für viele Richtungen offen, welchen Sound/Genre/Künstler bevorzugst du privat?
Ich höre privat auch exakt genau die Musik, die ich auch produziere. Wie du schon sagst - weit gefächert aber immer Musik mit dem gewissen Etwas das mich einfach abholt. Ich sage: Alles, was rockt - von SingerSongwriter über Indie zu Rock und Metal.
Wie entscheidest du, ob ein Song "ready for release" ist?
Die Leute, die mich kennen und schon mal mit mir gearbeitet haben wissen, dass ich ein sehr detailverliebter Mensch bin, der an sich selbst einen sehr hohen Anspruch stellt.
Neben dem Producing bin ich ja auch meist für den Mix und Master zuständig und obwohl der Mix schon während der Produktion Form annimmt, brauche ich doch durchschnittlich 3 Tage für einen finalen Mix, der mich zufrieden stellt.
Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich creatives Mixing betreibe, ich teste viele neue Sounds und Arrangements und gebe mich selten mit der ersten guten Idee zufrieden. Nach diesen Mixingsessions schlafe ich noch eine Nacht darüber und wenn es dann am nächsten Morgen immer noch mega klangt - dann ist der Song ready.
Fotocredits Jay Hundert
Video of the WEEK! Ullrson - "Odin's Wild Hunt [Ullrson Records]"
#WatchNOW: Sueños de un tulpa - "Luto - Sueños de un Tulpa (Official AI Video)"