I WANT POETRY
...is a German electropop duo that creates cinematic dream pop with ethereal vocals. Tine von Bergen and Till Moritz Moll invite listeners to a dreamy voyage between worlds of sound. Their debut album “Human Touch” was nominated at the German and European Songwriting Awards and praised by international and national media.
They collaborate with renowned acts and producers like Kieron Menzies (Lana del Rey), Roy Kerr aka MyRiot (London Grammar, Aurora), Rob Rox (Banks) or Michael Vajna (Malky). I WANT POETRY are winners of the Pop Music Saxony 2022 and nominees of the German Songwriting Award 2022.
Vielen Dank für eure Zeit, und hier die erste Frage, wer steckt hinter "I WANT POETRY" und gibt's eine Geschichte zum Bandnamen?
Der Name ist ein Zitat aus "Brave New World" von Aldous Huxley. Dort leben die Menschen in der Stadt völlig beschützt und komfortabel, es gibt keine Gefahren, keine Ungewissheiten. Dann kommt einer von draußen - der "Wilde" - und er lehnt das ab, mit den Worten “But I don't want comfort. I want God, I want poetry, I want real danger, I want freedom, I want goodness. I want sin.” Das finden wir unglaublich stimmig - das macht das Leben ja aus: dass man auch mal aus seiner Bubble rauskommt, Grenzen überwindet, Neues entdeckt. Das alles steckt für uns in I WANT POETRY.
"Ocean" klingt fantastisch und erzeugt eine phantastische Atmosphäre, wer oder was war eure Inspiration zum Song?
Wir haben den Song geschrieben, um uns daran zu erinnern, dass wir immer füreinander da sein werden. Ganz persönlich also, aber auch als Bewohner dieser Erde. Alles ist verbunden, und auch unscheinbare Dinge hinterlassen oft einen immensen Eindruck auf die Welt: Zugehört zu haben, Vorbild zu sein, jemanden zu tragen, wenn er oder sie Hilfe braucht. Das ist auch der zentrale, trostspendende Gedanke hinter SOLACE + LIGHT als Album.
Des Weiteren ist es der letzte Single-Release, bevor das Album "Solace + Light" kommt, was können wir erwarten, wie gestaltete sich die Arbeit daran?
Wir hatten das große Glück, einige fantastische Leute zu haben, die mit uns an diesem Album gearbeitet haben. Wir haben meistens eine Vision davon, wie sich der Song anfühlen soll und die grundlegenden Sounds und Ideen sind oft schon im Demo enthalten. Aber es macht uns riesen Spaß, mit anderen zusammen daran zu feilen. Jeder bringt neue Perspektiven, neue Sichtweisen auf das Stück und etwas von sich selbst in den Track ein. Wir lieben das, denn es öffnet einen und kann die Musik wirklich auf eine neue Ebene bringen.
Mit Michael Vajna, der auch schon unser erstes Album "Human Touch" produziert hat, haben wir die Soundwelt des Albums erkundet - alte Tonbandaufnahmen, gesampelte Instrumente und Vintage Synthesizer. Michael wohnt in einem alten Pfarrhaus auf dem Land, auf "Golden Hour" hört man ihn sogar die alte Kirchenorgel spielen.
Genauso spannend war die Zusammenarbeit mit Roy Kerr, eine wahre Ikone, in dessen Londoner Tonstudio sich Künstler wie London Grammar oder Aurora die Klinke in die Hand geben. Es ist immer super spannend, was sich aus der Zusammenarbeit ergeben kann. Die Herausforderung dabei ist, dass sich am Ende alle Songs wieder zu dem größeren Ganzen zusammenfügen - wir wollten eine Platte, die man auflegen und ganz in die Welt eintreten kann. Deshalb gibt es SOLACE + LIGHT auch als Vinyl, und die ist wirklich toll geworden: In durchscheinendem Sonnengelb - das unterstreicht diese lichtdurchfluteten Hoffnungsschimmer, die sich auch durch die Musik ziehen.
Wie habt ihr entschieden welcher Song am Album landet und welcher nicht?
Das Songwriting und auch die Auswahl der Songs ist bei uns sehr intuitiv. Mit den ersten Songs ist die Soundwelt entstanden; mit den ersten Lyrics wussten wir, wo es thematisch hingehen soll. Woher kommen wir, was prägt uns? Wenn wir auseinander gehen, was nehmen wir mit und was lassen wir zurück? Was gibt uns Trost und die Kraft, weiterzumachen? Da ist ein Licht in uns allen, das die Welt erhellt.
Thema Arbeitsteilung, strikt eingeteilt oder "wildert" ihr auch im Revier des anderen?
Von außen könnte man meinen, dass es klare Rollen gibt. Aber wir sehen uns in erster Linie als Songwriter, und die Songs könnten gar nicht anders entstehen als gemeinsam. Da ist alles erlaubt.
Ihr kommt aus Dresden, wie würdet ihr die Indie Szene dort beschreiben?
Dresden hat eine unglaublich kreative Musikszene. Vielleicht wird sie manchmal überstrahlt von Berlin, das ja quasi nebenan ist. Aber: ÄTNA, Evîn, Felix Räuber, Moritz Simon Geist ... die Liste könnten wir ewig weiterführen. Es ist wahnsinnig toll, in dieser Stadt zu leben und zu erschaffen.
... und finally, was steht als nächstes an?
SOLACE + LIGHT kommt am 26.05. und darauf konnten wir uns soundtechnisch so richtig ausleben, mit komplexen Beats und Synthies und irre vielen Spuren.
Allein beim Opener "Solace" haben wir über 400 Gesangsspuren aufgenommen. Wir haben darauf mit tollen Leuten gearbeitet, allen voran unser Produzent Michael. Das hat extrem Spaß gemacht und wir sind wahnsinnig happy wie es sich alles zusammengefügt hat.
Aber wir haben auch mega Lust drauf, mal wieder was minimalistisches zu machen, mal wieder dahin zurückzugehen, wo die Songs herkommen: Ans Klavier. Stay tuned :)