“Seitdem es fehlt” by Sven the Slacker
“Seitdem es fehlt” ist ein musikalisches Juwel, das mit atmosphärischer Melodie und seinem Gesang den Hörer in seinen Bann zieht. Der Song ist eine Hommage an die Kraft der Musik, die uns durch schwere Zeiten begleitet und uns Hoffnung schenkt. Der Künstler verbindet gekonnt Elemente aus Indie, Rock und Folk zu einem harmonischen Klangbild, das an The War On Drugs erinnert und seine eigene Handschrift trägt.
Die deutschen Lyrics sind ehrlich und berührend, sie erzählen von einer Liebe, die verloren ging, und von dem Versuch, damit umzugehen. Der Song ist der perfekte Einstieg in das Album “Ein Herz Lässt Sich Nicht Kontrollieren”, das im September das Licht der Welt erblicken wird. Deutscher Indie Rock at its finest!
Wer steckt als Mensch hinter dem Künstler "Sven the Slacker" und wie bist du zur Musik gekommen?
Eigentlich ein ganz einfacher Familienvater aus Bielefeld, mit Teilzeitjob und einem vermutlich ganz normalen Leben. Wäre da nicht die Musik wäre es vermutlich zu normal.
Angefangen damit habe ich mit ungefähr 15, als ich entdeckt habe das zwei Akkorde und ein wenig Text mir helfen mit meiner Teenage Angst umzugehen. Und die Smashing Pumpkins waren auch schuld, weil ich unbedingt Disarm nachspielen wollte, was ich bis heute nicht wirklich gut kann.
“Seit Dem Es Fehlt” klingt fantastisch. Wer war deine Muse, deine Inspiration für den Song und was ist die Geschichte?
Als ich den Song geschrieben habe hatte ich vorher zum zweiten Mal Corona, lag viel rum, und habe sehr viele Videos von The War on Drugs geschaut und bin dann zufällig bei einem Rig Rundown gelandet. Da haben die mal gezeigt was sie so alles benutzen. Ich hatte mir schon vor einer Weile eine großes Plugin Paket mit diversen Synths und Orgeln zugelegt und wie es der Zufall so will hatte ich das meiste von dem was die so spielen im Laptop.
Ich produziere ja ausschließlich mit Midi Instrumenten und Gastmusikern. Erstmal fand ich es spannend ob ich überhaupt in der Lage bin mit meinen Mittlen so einen Bandsound hinzubekommen. Ich glaube das ist ganz gut gelungen. Der Text ergab sich dann aus dem Leben, wie das sehr oft bei mir der Fall ist, da versuche ich auch mittlerweile gar nicht mehr wirklich was zu verstecken. Das ist schon auch so von mir gefühlt und dann braucht es nur noch die richtigen Worte.
Der Track ist der zweite Song vom kommenden Album, was können wir und unsere Leser erwarten?
Ein warmes, ehrliches, trauriges und hoffnungsvolles Album. Grob geht es um Beziehungen, lang wie kurz und flüchtig. Musikalisch ist das für mich eine Mischung aus Singer Songwriter, Rock und irgendwie auch Filmmusik. So ganz greifen kann ich das aber selber nicht und am Ende finde ich das das die Hörer*innen entscheiden sollen. Auf jeden Fall ist es aber ein in sich geschlossenes Album, und es wir „Ein Herz Lässt Sich Nicht Kontrollieren“ heißen.
Bedeutet Album für dich auch Tour oder anders gefragt: Gibt es dich irgendwo live on stage zu bewundern?
Ja und nein. Ich bin schon sehr viel mit meiner anderen Band ROSI unterwegs, was es neben Familie und Job nicht so ganz einfach macht das jetzt auch noch ausgiebig zu bespielen. Das ist die Realität. Trotzdem spiele ich sehr wahrscheinlich zwei Support Shows in Bielefeld, über die ich aber jetzt noch nicht reden darf. Dabei soll es aber auch nicht bleiben, gelegentlich wird man mich hoffentlich hier und da sehen können.
Soziale Medien sind heutzutage beinahe unverzichtbar für Indie-Musiker. Wie nutzt du dieses Potenzial oder siehst du Social Media eher als notwendiges Übel?
Ich finde es schon etwas verrückt wie wir uns ein Leben ohne Social Media nicht mehr vorstellen können. Ich bin Jahrgang 78, ich kenne noch Telefone mit Wählscheibe an einer Schnur und wir hatten einen Fernseher bei dem man nur das Programm wechseln konnte am Gerät, und, es war absolut okay so.
Andererseits mag ich mich da auch nicht verweigern, ich hab Spaß an Instagram, und versuche mich ab und zu auf TikTok, was ich nicht so cool finde. Das tolle an Social Media ist der direkte Kontakt zu anderen Menschen, die etwas mit dem anfangen können was man so macht. Und dann denke ich manchmal, ich möchte doch lieber mehr Musik machen, ich bin ja keine Werbeagentur. Es ist wohl zwiespältig. Bevor das jetzt zu sehr nach Zukunftsverweigerung klingt, ich mag auch sehr viel am Fortschritt, wenn er mein Leben bereichert.
Wie sieht dein Alltag aus, wenn du mal nicht im Studio oder auf der Bühne bist?
Wie bei jedem anderen auch, ich stehe auf, geh zum Klo, mache die Kinder fertig für Schule und Kita, gehe einkaufen, das ganz normale Zeug eben. Und natürlich habe ich eine ganz normal Arbeit, ich bin Nachtwache in einem Wohnheim für Kinder und Jugendliche mit diversen Behinderungen. Von der Musik werd ich vermutlich nie leben können, ist aber jetzt auch nicht unbedingt mein Ziel. Ich bin ganz froh da eine Realitätsabgleich zu haben und nicht von dem Geschäft abhängig zu sein.
An welchen Projekten arbeitest du gerade und was können wir von dir in naher Zukunft erwarten?
Gerade arbeiten wir mit ROSI an unserem vierten Studioalbum, spielen noch diverse Shows als Support für Traitrs und Muff Potter. Für Sven The Slacker sammle ich gerade neue Ideen und Inspirationen.
Was klar ist, dass der eingeschlagene Weg mit diesem Album weiter verfolgt wird. Wie das dann genau wird weiß ich wenn ich wieder soweit bin. Ich produziere relativ konstant vor mich hin und daraus ergibt sich dann bisher immer alles andere. Außerdem versuche ich gerade hier und da Songs für andere Künstler*innen zu schreiben, das macht mir erstaunlich viel Spaß. Und natürlich werden immer mal wieder kleine Konzerte gespielt, zumindest habe ich da große Lust drauf.