Yunge
... is a musician and producer based in Berlin. He plays multiple instruments and creates captivating sounds in various genres. When he is not traveling the world as a live performer, he dedicates his time and energy to his passion project, YUNGE. This project is the culmination of his musical journey and vision, which he finally brought to life during a period of isolation with only a guitar as his companion. In those lonely hours, he composed “Knieschoner”, a poignant song that explores the emotional impact of being told not to cry as a little boy and how this shapes one’s adulthood.
Wer ist der Mensch hinter dem Artist Yunge und wie bist du zur Musik gekommen?
Yunge ist Matthias Heising. ich bin Musiker und Produzent und seit einigen Jahren Wahlberliner. Musik mache ich seit meinem dreizehnten Lebensjahr, am Anfang durfte nur gerockt werden, mittlerweile bin ich da toleranter.
“Knieschoner” klingt großartig. Was hat dich dazu inspiriert?
Ich habe früher immer Bands gehabt, in denen ich auch der Sänger war, irgendwann habe ich mich nicht mehr an's mikro getraut und nur noch an der Seite mitgespielt. Ich hatte ziemliche Schreibblockaden beim Texten, das ging Jahre so. Deutsche Musik war mit entweder zu platt getextet oder zu nah am Rap, damit konnte ich mich nicht identifizieren. Bis ich das Album "grüne Papageien" von Maxim gehört habe. Die Songs darauf haben mich krass inspiriert und wieder in Textlaune gebracht.
Bei "Knieschoner" habe ich einfach drauf los geschrieben, die Thematik hat sich dann einfach so ergeben, das musste wohl aus mir raus :) Ich höre sehr viel englische Indiekünstler, da kam wohl die Inspiration zum Sound. Mir ist wichtig, dass die Musik organisch ist und nicht nach Plastik klingt.
Als Multi-Instrumentalist, Produzent und Artist, wie sieht da dein kreativer Prozess aus und wie entscheidest du, wann ein Song “release-ready” ist?
Als erstes kommt bei mir fast immer die musikalische Idee, ich produziere dann direkt drauf los und kreire einen Vibe, den ich gerne mag. Oft gibt's dann auch schon eine Gesangsmelodie, die ist aber noch flexibel. Der Text, der meistens am Ende kommt, hat da Vorrang. Früher hätte ich immer die Worte in meine "perfekt" gedachte Melodie gepresst, das war oft dann gar nicht mal so geil. :) Release-ready ist ein Song, wenn mich nichts mehr daran stört.
Wenn du einen Blick auf die letzten 20 Jahre der Musikindustrie wirfst, was sind/waren deiner Meinung nach die Gamechanger und was ist heutzutage die größte Herausforderung für Indie Artists?
Der größte bewusste Gamechanger für mich war wohl die Einführung des Musikstreamings. Als Konsument genieße ich, dass Musik immer und überall verfügbar ist. Es ist einfacher als jemals zuvor als Artist Songs zu releasen, gleichzeitig ist aber natürlich die Konkurrenz enorm, alle wollen natürlich in den großen Playlists landen.
Ich versuche mich mit Yunge davon etwas zu befreien. Die Idee war, Musik zu machen, die frei von Trends ist und nicht irgendeiner Business Erfolgsidee hinterher rennt. Yunge ist also mein ganz persönlicher Musikgeschmack :)
Welche anderen Themen interessieren oder inspirieren dich neben der Musik?
Das frag ich mich auch ab und zu. Ich mache Musik 24/7. Manchmal träume ich sogar neue Songs. Wobei, ich liebe außerdem Frühstücken und dabei Nachrichten gucken. Immer ganz toll zu erfahren, was gerade wieder für ne Scheiße in der Welt abgeht...
Woran arbeitest du gerade und was können wir als nächstes von dir erwarten?
Ich habe gerade viele verschiedene musikalische Baustellen. Dieses Jahr bringe ich als Yunge noch zwei Songs raus, die ich beide auch sehr liebe. Ich hoffe, ihr dann auch.