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INDIE TOP 40 - BEST OF INDIE! - 21.Dec.24

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The Foggy Image of an Outsider: “Lucia” by Albert Luxus

Albert Luxus

Albert Luxus

... is the musical brainchild of Matthias Sänger (vocals, bass, guitar, synthesizer) and Andreas Kiwitt (drums), a dynamic duo that has been crafting sonic gems since 2009. With four albums and an EP under their belt, they have mastered the art of mixing indie and folk rock with a retro 50ties flair. Their sound is a fusion of airy guitars, scratchy cool analog synthesizers, and pleasantly intricate lyrics that invite the listener to explore their own interpretations. 
Their latest release, “Lucia”, is a testament to their creative process: a simple sketch on the acoustic guitar transformed into a crisp and elaborate indie production through the playful interplay of bass and drums. Narratively foggy blurred images of outsiders and indecisive people are painted in a pleasantly unstrained way.


Wer sind die Musiker/Künstler, die sich hinter Albert Luxus verbergen und wie habt ihr eure Liebe zur Musik entdeckt?

Albert Luxus besteht seit 2008 aus Andreas Kiwitt (Schlagzeug) und mir, Matthias Sänger (Gesang, Gitarre, Bass, Synthesizer). Bei mir waren es zwei Quellen, die mich für Musik begeistert haben. Einmal unser Musiklehrer in der Schule, der in den Unterrichtsstunden schmachtend Lieder wie "Für Elise" am Klavier, oder auf seiner Konzertgitarre "Dust in the Wind" von der Band Kansas vorgetragen hat. Hat mich irgendwie berührt. Zu der Zeit, mit 12 Jahren, habe ich auch gerade angefangen, selber Gitarre zu lernen und irgendwann durfte ich das Stück dann auch mit ihm zusammen vor der Klasse spielen. Fand ich zum einen total aufregend aber auch irgendwie befremdlich, mich vor meinen Mitschüler:innen so zu präsentieren.
Sehr nachhaltig geprägt hat mich zur gleichen Zeit "Live Killers" von Queen 1979. Ein Freund von mir hatte von seinem Bruder die VHS Kassette mit dem Konzertmitschnitt ausgeliehen und wir haben uns das Konzert immer und immer wieder angeguckt und sind über die Jahre riesige Fans der Band geworden. Wir waren sogar damals auch im Queen Fanclub. Das hat meinen Wunsch geweckt, auch sowas machen zu wollen und auf der Bühne zu stehen.

“Lucia” ist ein großartiger Song, sowohl was Musik, Arrangement und Text angeht. Wer oder was hat euch zu diesem Song inspiriert?

Ich bin vor circa 2 Jahren Vater geworden und habe zu der Zeit viel zu Hause auf dem Sofa sitzend Akustikgitarre gespielt und meinem Sohn beim Sabbern und Entdecken zugeschaut.
Da ist die Skizze für Lucia entstanden. Mit einem frisch geborenen Kind geht einem ja viel durch den Kopf und man hinterfragt seine Lebenssituation oder sein bisheriges Tun und Verhalten, Entscheidungen die man getroffen hat. Wie will ich eigentlich weitermachen.
Ich bin an einer Gruppe rumlungernder Teenpunks in der Kölner Fußgängerzone vorbeigekommen und war von deren Attitüde angetan, sich dem Druck der Gesellschaft, immer liefern zu müssen, mit kompletter Verweigerung gegenüber zu stellen. So sehr ich das auch belächele, so sehr feiere ich aber auch diese Haltung, was mich auch dazu bewegt hat, einer der Personen mit Lucia eine kleine Huldigung zu schenken. Habe mich aber gegen dieses Lebensmodell entschieden :-)


Wie würdet ihr euren kreativen Prozess beschreiben, gibt es da fest definierte Rollen oder wird da eher munter drauflos gejammt?

Die Stücke stammen von mir, die ich Andreas als schon ordentlich vorproduziertes Demo zuschicke. Er probiert dann am Schlagzeug rum, schickt mir seine Ideen und nach und nach entsteht dann der fertige Song. Gejammt wird nie, da wir räumlich voneinander getrennt sind. Proben werden dann genutzt, um die Stücke, die ja zu zweit entstanden sind, als Band zu performen.

Ihr seid ja schon lange aktiv, daraus folgt, dass ihr auf ein großes Repertoire zurückgreifen könnt. Wo und wann können wir euch das nächste Mal live auf der Bühne sehen?

Ja, da sind über die Jahre schon einige Stücke entstanden. Wir haben uns dann aber beim Umstieg von englischen auf deutsche Texte dazu entschieden, einheitlich deutsch zu singen. Daher besteht das Live Repertoire aus zwei Alben und einer EP. Aber ist ja immer noch genug, um ein abendfüllendes Programm auf die Bühne zu bringen. Wir arbeiten gerade an einem Set, das sowohl reduziert ohne Schlagzeug als auch in Laut funktioniert. 2024 soll's damit dann wieder auf die Bühne.

Erstes Release 2009, welche fünf Songs würdet ihr rückblickend als “must-listen” von euch bezeichnen und wie hat sich eure Arbeitsweise in den letzten 14 Jahren geändert?

Ich mag tatsächlich noch einige der alten, auf englisch getexteten Stücke. All Alarms Off oder From Zero to Head von unserem Debütalbum kann man sich mal anhören. Jacuzzi, Gott vs Tinder und In den Arm zeichnen auch ein recht breites Bild unseres Schaffens und kann ich guten Gewissens empfehlen.
Bei unserem zweiten Album „Three is odd" sind wir zusammen ins Studio gegangen und haben bis auf den Gesang alles live eingespielt. Andreas Bassdrum und Snare mit den Füßen und parallel dazu Bass. Ich Gitarre. Das war eine Ausnahme.
Alle anderen Alben sind so entstanden wie ich es weiter oben erklärt habe. Also räumlich getrennt voneinander. Sich Audiofiles hin und herschickend. Daran hat sich auch bei unserer aktuellen Veröffentlichung "Lucia" nichts geändert.

Was ist heutzutage die größte Herausforderung für euch als Indie Artists?

Ich denke Sichtbarkeit bleibt immer ein großes Thema. Es gibt zwar so viele Plattformen und Möglichkeiten das eigene Schaffen zu präsentieren, aber bei der Fülle an Künstler:innen und dem Angebot, dass täglich in die Endgerät strömt, bleibt es schwierig, Menschen mit seiner Kunst zu erreichen. Aber ich bin dankbar dafür, dass es all diese Wege gibt. Für mich ist es auch eine große Herausforderung, Musik zu veröffentlichen und sich dabei nicht von Erfolg, Playlisten und Klicks steuern zu lassen. Diese Faktoren lenken zu sehr vom eigentlichen Kunst machen ab. Das soll Spaß machen und was Erfüllendes haben.

An welchen Projekten arbeitet ihr gerade und was können wir bald von euch erwarten?

Wir schreiben weiterhin fleißig Songs. Einen Masterplan gibt es gerade nicht. Ob es ein weiteres Album geben wird ist auch noch nicht klar. Obwohl ich Alben immer sehr reizvoll finde.
Ich probiere gerade gerne unterschiedliche Sachen aus, die man aber so eher nicht als homogenes Gesamtwerk als Album veröffentlichen sollte. Dabei sind auch Andrew Collberg und Kurt Fuhrmann, die die Band bisher auf der Bühne bereichern. Deren Input wird den Stücken definitiv nochmal eine neue Färbung geben. 
Gerade mag ich es sehr, in regelmäßigen Abständen Singles zu veröffentlichen und und unser Publikum mit kleinen Häppchen zu überraschen.

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