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Vom leisen Sein zum unermüdlichen Ausdruck der Freiheit: "Auf seine Weise" von julakim (inkl. Q&A), julakim Trio

"Auf seine Weise" von julakim, julakim Trio Das nächste Release ist bereits für den 27. Dezember geplant, aber wir werfen hier noch kurz einen Blick auf den Vorgänger "Auf seine Weise", der die leise Existenz, die im Gegensatz zur lauten und durchsetzungsfähigen Persönlichkeit steht, beschreibt.  Picture by LarsLückenfüller Wer kennt sie nicht, die laute, durchsetzungsfähige Persönlichkeit, die Raum einnimmt und andere unterdrückt, wobei Widerspruch ungehört bleibt und Hierarchien sich bilden. Richtet man seine Aufmerksamkeit auf die Stille, dann erkennt man die Schönheit des Seins, die die laute Welt oft überhört.  Wahre Freiheit und Identität blühen im Raum der Stille, jenseits der Begrenzungen äußerer Formen und Normen. Es ist in der leisen Existenz, dass wir unser wahres Selbst finden und das unendliche Potenzial der Selbstveränderung und des Wachstums entfalten. Möge die sanfte Melodie des Lebens uns daran erinnern, dass Stärke nicht immer laut sein muss und w...
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Kommunikation durch Musik: "Versehen" von julakim, julakim Trio

"Versehen" von julakim, julakim Trio

Die Weltmeere der Musik sind weit und unergründlich, doch julakim und ihre tapfere Crew haben die Segel gehisst und nehmen Kurs auf bLuzLand bzw. setzen die Reise fort. Mit der Hand fest am Steuerrad, trotzen sie dem rauen Gegenwind des Mainstreams und segeln hart am Wind der Konventionen. 
Angetrieben von einem funkig-rohen Groove, schneidet ihr Schiff die Wellen der Eintönigkeit und lädt zum Dialog ein. Ein Aufruf, vielleicht auch ein Weckruf zur Kommunikation ohne Konfrontation, denn julakim setzt auf Diskurs und Veränderung, ohne sich dem Sog der Negativität hinzugeben. Die Lyrics, tiefgründig und durchdacht, regen zum Nachdenken an und fordern uns auf, die Welt um uns herum zu hinterfragen. 
"Versehen" ist ein kraftvolles Statement gegen die Strömungen der Unterdrückung, die Musik ein Manifest der Freiheit in Notenform. "Versehen" ist auch kein Versehen, sondern eine klare Botschaft, Fehler anzuerkennen und diese zu korrigieren. Der Anker wird gelichtet, julakim setzt ihre Reise fort und zeigt, dass Musik nicht nur Unterhaltung ist, sondern auch eine Quelle der Inspiration und der Kraft. "Versehen" von julakim steht ab heute in den Läden!



julakim mit ihrem Trio ist zurück und provozieren wieder Reflexionen. Wir alle kennen das Land des Lächelns, residieren aber im Land des "Belächeltwerdens". VERSEHEN nennt sich dein neuer Track, der heute veröffentlicht wird. Was war der Impuls für dieses Thema oder ist es eher der rigide Zustand der Gesellschaft, der dich animiert oder, wie ich vermute, eher wahnsinnig werden lässt?

Ich betrachte den gegenwärtigen Zustand der Gesellschaft zunächst neutral als Energie – als das, was uns bewegt! In Bezug auf VERSEHEN und die Energie dahinter verdeutlicht es die Lächerlichkeit derer, die belächeln. Das beständige Abwerten, das aktive Ausblenden, empfinde ich als Hilflosigkeit im Umgang mit innovativen, geschickten Aussagen, Darbietungen und Produkten. Es erstaunt mich immer wieder, wie viel Aggression und Gewalt gegen Neues oder Andersartiges als normal gelten oder sogar normalisiert werden. 
Man könne es nicht anders von der Gesellschaft erwarten. Hier sehe ich eher einige Wenige, die notwendige Transformationen be-/verhindern, weil sie davon profitieren. Warum niederträchtige Mittel wie Lächerlichmachen, Diskreditieren und Tabuisierung akzeptiert und gerechtfertigt werden, anstatt einen inhaltlichen Diskurs zu führen und Veränderung anzustreben, bleibt mir ein absolutes Rätsel. Nur so können wir doch als Gesellschaft überleben. 
Daher, nein, es macht mich nicht wahnsinnig; ich betrachte die Situation mit Ungläubigkeit, kommuniziere sie in meiner Arbeit, schaffe Sichtbarkeit und frage mich, wann wir endlich eine Veränderung herbeiführen können.

Das System dieses Denkens hat sich schon vor langer Zeit in diese Lage manövriert. Was bedarf es, um diese "Belächelungsgesellschaft" zum Nachdenken oder Umdenken zu bewegen?

Da stellst Du eine gute Frage! Was genau es bedarf, kann ich nicht benennen. Aber ich denke, es würde uns allen helfen, mehr zuzuhören, anderen das Wort zu geben und zu reflektieren, bevor wir Haltung zeigen und aktiv werden! Woher soll das Umdenken, das Anders Handeln kommen? Was, wenn wir uns berührten? Der Begriff »Rührung« stammt aus einem anderen Sprachraum: Wenn man von etwas angerührt ist, nimmt man es auf einer komplett anderen Ebene wahr – nicht kognitiv, sondern mit dem Gefühl! 
Das ist eine Grundessenz von Kunst. Natürlich können wir Gesetze machen und alles regeln. Aber erreichen wir so eine »gute Haltung«? Wenn ich durch Rührung überzeugt werde, wenn etwas mich tief im Inneren erreicht, dann lebe ich das. Rührung wird nicht sofort mit Haltung in Verbindung gebracht; es ist etwas sehr, sehr Intimes und zusätzlich noch ziemlich ungreifbar, unfassbar. Überzeugt zu werden über Rührung, über etwas, das mich tief berührt, schafft eine starke Verbindung zwischen dem Äußeren und dem Inneren. 
Wenn mich Rührung überzeugt, möchte ich, drängt es mich, der Bewegung beizutreten. Rührung ist Bewegung an einem Punkt tief in mir, eine Schwingung, die dann nach außen strahlt. Kurz gesagt: Eigenverantwortung. Ich wurde nicht bedrängt oder mit Machtgehabe auf die »richtige Haltung« getrimmt, sondern ich fühle mich von innen heraus selbst überzeugt. Das ist meine Haltung.
In diesem Sinne: Lasst euch von vielen und vielfältig berühren. Lasst euch darauf ein, öffnet euch!


Musikalisch unterhältst du uns diesmal mit einem funkigen Groove und offerierst, wie ich meine, die Lösung im akustischen Sinne: freies Denken ohne Negation oder Verdrängung in Form des Funk-Swings, der mit einer gewissen Rohheit die Realität artikuliert. Liege ich da völlig falsch oder warum hast du gerade diese musikalische Ausdrucksform gewählt?

Fantastisch zusammengefasst! Wie so oft mache ich mir viele Gedanken über die Wahl der Ausdrucksform, die Artikulation der Worte, den Rhythmus, Breaks und Zeitpunkte. Und dann die Stille, die Öffnung, die nicht enden wollenden Worte. Hier wird das Letzte ausgedrückt, wofür Worte sich nicht hergeben lassen. Aber was erzähle ich hier... Hört rein und entdeckt. Das ist euer Moment. Ich hatte mein Vergnügen bereits bei der Komposition :)


Mit Solidarität und Gemeinschaft gegen Zensur und Diskriminierung, eine Revolution, die eigentlich keine sein dürfte, da es nie so weit hätte kommen sollen, oder?

Da sprichst Du mir aus der Seele. Ich wünsche mir grundsätzlich noch mehr Offenheit. Das verstehe ich so, dass man nicht sofort etwas einordnet, gar bewertet, sondern es einfach mal dasein lässt. Wir sollten wertschätzender mit allem und allen umgehen. Neugierde ist dabei eine fantastische Haltung. Durch Neugierde nehmen wir auf, lernen, erkennen, erfassen und entdecken mit positiver Haltung... und als Antwort kommt vielleicht ein Impuls von innen heraus. Dem sollten wir dann nachgehen. Ein Hauch von Freiheit macht sich dabei frei. 
Wer sagt denn, dass wir andauernd und immer sofort etwas „zurückschießen“ müssen? Es ist nicht notwendig, ständig etwas zu tun, diese „angeblichen Haltungen“ zu zeigen und zu beweisen, dass wir schon längst wissen. Stattdessen sollten wir uns öffnen und nicht in der misslichen Vergangenheit stecken bleiben, weil wir so sehr daran festhalten.


Um als Frau ernst genommen zu werden, muss sie jedes Mal diese “Extrameilen” gehen. Findest du, dass bei jeder “Meile” die Explosion (um dann als zu emotional tituliert zu werden) näher rückt oder kommt es eher zu Frustration und sogar zu Resignation?

Ich persönlich – ja, ich bin eine Frau – möchte hier jedoch nicht stellvertretend für alle Frauen* antworten. Ich sehe diese Extrameilen erstmal als einen normalen Prozess im Gestalten. Da heißt es: entwerfen, verwerfen, kill your darlings, etc. Das ist emotional! Das ist aufregend! Ich nehme Impulse auf und hinterfrage meine Kunst. 
Bei manchen Kritiken frage ich mich jedoch, was ich damit anfangen soll. Es scheint weder etwas mit meiner Musik noch mit mir zu tun zu haben. Ich habe verstanden, dass Kritik immer die Meinung des Kritikers ist – mit seinem ganz eigenen Horizont und Wissen. Manche entblößen sich dabei. Zusätzlich sind diese Kritiken oft die Besserwisserischsten, Belehrendsten und Minderwertschätzendsten. Da scheint jemand nicht bewusst zu sein, wie wenig er verstanden hat. Früher habe ich mich dafür fremdgeschämt, mittlerweile gehe ich eher darauf ein und erzähle einfach etwas mehr von meiner Welt, von meiner Sicht der Dinge – vielleicht ändert sich ja etwas?


Und am Ende, was können wir als Nächstes erwarten oder wohin geht die Reise?

Auf unserer Reise nach bLuzLand haben wir bereits 4 Lieder in 4 Sprachen erlebt. Eine faszinierende Expedition voller Vielfalt von Rock über Funk bis hin zu Chanson und Pop, gewürzt mit Elementen arabischer Maqam-Skalen und indischer Rhythmusverschiebungen. Willkommen im Universum der Avant-Weltmusik! 
Als nächstes erwartet euch eine wohlverdiente Erholung: Das Lied BORBOLETA wird am Bicycle Day enthüllt – der Tag, an dem Flügel wachsen und Transformation geschieht. Nein, trotz Frühling ist keine konkrete Fahrradtour geplant, stattdessen setzen wir unsere Reise in Richtung bLuzLand fort. Seid gespannt, lasst euch von der Musik überraschen! Neugierde ist alles, was wir brauchen.


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